Du,
ich schreibe dir, obwohl Worte nicht annähernd tragen können, was ich fühle. Aber ich möchte dich nicht einfach hinter mir lassen, ohne dir das zu sagen, was oft zwischen den Zeilen verloren ging: Ich liebe dich. Noch immer. Vielleicht sogar gerade jetzt.
Es wäre so einfach, einen Grund zu suchen. Schuld zu verteilen. Eine Geschichte zu erfinden, in der alles erklärbar wird. Aber die Wahrheit ist: Wir haben geliebt. Richtig. Tief. Wahrhaftig. Und trotzdem reicht es nicht mehr. Vielleicht waren wir zu früh. Vielleicht zu spät. Vielleicht einfach nur: wir.
Ich habe dich nicht verloren. Du bist in mir. In jeder Geste, die ich gelernt habe, weil du sie mir gezeigt hast. In jedem Gedanken, der wärmer wurde, weil du ihn berührt hast. Ich nehme dich mit, nicht als Wunde, sondern als Teil von dem, was mich geformt hat.
Und doch gehe ich.
Nicht, weil du mir zu wenig bist. Sondern weil ich aufgehört habe, mich in uns wiederzufinden. Weil ich gespürt habe, dass mein Bleiben nur noch leise schreit. Und das hast du nicht verdient.
Ich wünsche dir, dass du jemanden findest, der dich sieht – so klar, wie ich es anfangs getan habe. Der dich liebt, ohne dich zu brauchen. Und dich hält, ohne dich festzuhalten.
Vergiss nicht, wie besonders du bist. Du musst nicht werden. Du bist genug.
Und wenn wir uns eines Tages zufällig wieder begegnen – auf der Straße, in einem Gespräch, in einem Lied – dann hoffe ich, dass wir lächeln können. Weil wir wissen: Wir haben uns geliebt. Und das war nicht wenig.
Ich gehe.
Aber nicht leer.
Ich nehme alles mit, was du mir warst.