Herr und Gemahl

Sire, mein liebster König, Herr und Gemahl, ich stehe im Begriffe, meine Seele in die Hände der göttlichen Barmherzigkeit zu übergeben; und also wird sie bald von diesem Körper erlöst sein, dem Sie soviel Leiden und Schmerzen verursacht haben. Aber so groß diese auch immer waren, so haben sie doch niemals vermocht, die Liebe, die ich jederzeit für sie hegte und die bis ins Grab dauern wird, erkalten zu lassen, geschweige gar sie auszulöschen. Dies nötigt mich heute diesen Brief an Sie zuschreiben, um Sie als Ihre Gemahlin zu ermahnen und als eine Christin zu erinnern, daß Sie an Ihre ewige Seligkeit denken, die Ihnen doch teurer sein soll als die vergängliche Krone, die Sie tragen, und alle Schätze und alle Hoheit der Welt. Ich habe nie verfehlt, den Vater des Lichts für Sie, mein liebster Gemahl und mein König, anzuflehen, daß er Ihnen gute Gedanken zu Ihrem Heil eingebe und Sie von den sinnlichen Vergnügungen abziehe, die mich soviel Tränen und Kränkungen gekostet und die Sie selbst in einen Abgrund von Unordnung und Unruhen gestürzt haben. Übrigens verzeihe ich von Herzen alles, was Sie mir zuleide getan haben, und bitte Gott, daß er Ihnen nach seiner unendlichen Barmherzigkeit auch verzeihen wolle. Ehe ich noch meinen letzten Seufzer ausstoße, will ich Sie flehentlich gebeten haben, mir eine Gnade nicht abzuschlagen, die mir zu bewilligen alle Gesetze des Himmels und der Erde Sie verpflichten; ich meine daß Sie für die Prinzessen Maria, Ihre und meine Tochter sorgen möchten. Haben Sie sich auch gegen mich nicht als guter Ehemann beweisen wollen, so beweisen Sie sich doch wenigstens gegen sie als ein guter Vater. Ich ersuche Sie auch, für meine drei Kammerfräulein und für meine Bedienten zu sorgen, die mir so treulich gedient haben. Seien Sie so großmütig und lassen Sie ihnen vollends auszahlen, was ihnen von ihrem Gehalte rückständig geblieben ist; und geben Sie ihnen den Sold noch für ein Jahr dazu, um sie doch einigermaßen für das, was ich ihnen schuldig bin, zu belohnen. Ich schließe und versichere Sie, daß ich Sie noch von Herzen liebe; und das einzige, was ich wünschte, um ruhig aus der Welt zu gehen, wäre, Sie zu sehen und in Ihren Armen zu sterben.

Katharina von England an Heinrich VIII

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