So viel habe ich Dir zu sagen

Schon zweimal habe ich angefangen, Ihnen zu schreiben, aber ich fand immer, daß ich zu viel fühle um es ausdrücken zu können. Karoline hat in meiner Seele gelesen; und aus meinem Herzen geantwortet. Der Gedanke, zu Ihrem Glück beytragen zu können, steht hell und glänzend vor meiner Seele. Kann es treue, innige Liebe und Freundschaft, so ist der warme Wunsch meines Herzens erfüllt, Sie glücklich zu sehen. – Für heute nichts mehr, Freitag sehen wir uns. Wie freue ich mich, unsren Körner zu sehen! und Sie, lieber, in meiner Seele lesen zu laßen, wie viel Sie mir sind. Hier ist der Brief, den ich Ihnen lezt bestimmte. Adieu! ewig

Ihre treue

Lotte

 

So viel habe ich Dir zu sagen, mein Teurer, Lieber, un noch nie fehlte es mir so an Zeit. Du wirst unsern Brief nun auch überdacht haben, und ich bin begierig, Dich zu sprechen. Daß wir eben uns auch mit den Planen trugen, da du schriebst, freute mich. Es ist eine Sympathie dabei auffallend. O gewiß, wir sind nie getrennt, unsre Seelen begegnen sich immer! Was du, mein Geliebter, über meinen heroischen Entschluß sagst, hat mich gerührt. Glaubst Du, daß dies eine Aufopferung sein könnte? O, was möchte meine Liebe Dir nicht geben! Schön sollten unsre Tage dahingehen. Daß ich Umgang mit Frauen vermissen könnte, fürchte ich gar nicht. Es geben mir wenige Freude, und ich bin froh, wenn ich nicht mit ihnen zu leben gezwungen bin. Die meisten sind so arm, so eng, hängen so viel an Armseligkeiten und sind so klein, daß es mich drücken könnte, ihnen nahe zu sein. Aus Langeweile mich nach ihnen sehen zu müssen, dahin wird es, kann es nie kommen. Denn ich kann mich beschäftigen und habe noch manches, was ich lernen möchte. – Wenn Karoline nicht gleich mit uns lebt, so kann sie doch jeden Tag, wenn es ihr einfällt, kommen, es sind nur acht Stunden; die ersten Jahre wird Beulwitz gewiss artiger, und wenn sie gesund ist, daher mehr eins mit sich, kann sie ihre Zeit auch angenehm verleben. Es gibt so manches, was man vornehmen könnte, daß die Zwischenräume unsrer Trennung ihr schneller vergingen. So ganz auf einmal uns beide missen, brächte die arme ch. m. ins Grab. Die Trennung von einigen Monaten wird ihr gar schwer, und es schmerzt mich tief, sie so bekümmert zu sehn. Auf einen Fuß muß sich K. mit B. setzen, daß er ihr nicht mehr so nahe mit seinen Launen kommen kann. Und dies läßt sich tun…

Lotte an Schiller

 

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